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Traditionelle Handwerke und Lebensunterhalt der Neo-Baptisten in Sobotište

Die Neo-Baptisten in Sobotište waren gelernte Handwerker, besonders Messerschmiede, Schmiede, Tischler, Stellmacher und Gerber. Unter der breiteren Bevölkerung waren sie als ausgezeichnete Fliesen, Töpfer und Keramiker bekannt. Die Leute von ihrer Region nannten sie auch Meister der hunderteierleien Handwerke. Sie widmeten sich auch der Müllerei, der Bauernschaft und dem Weinbau.

Agrarkultur und Weinbau

Die Neo-Baptisten beschäftigten sich mit Landwirtschaft, Tier- und Viehhaltung, obwohl nicht im so großen Umfang wie mit den Handwerken. Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahr 1848 verkauften viele Landsmänner ihre Grundstücke. Unter den Landkäufern befanden sich auch mehrere Nachkommen von Neo-Baptisten. Sie besaßen auch mehrere Weinberge und errichteten ständig neue. Die „Habaner“-Weinberge in Sobotište befanden sich in der Gegend  „Šlachovec“ und „Seničky“. Um große Mengen Wein zu lagern, bauten sie in der Nähe von „Kľúčiareň“ einen großen Keller. Nach der Erweiterung von Reblaus in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts verfielen die meisten Weinberge in Sobotište.

Medizin, Heilung und Pflege

Im Gesundheitsbereich spielten Neo-Baptisten eine wichtige Rolle. Sie brachten viele Elemente in die Medizin noch in der Zeit, wenn es an ausgebildeten Ärzten mangelte. Die Neo-Baptisten beschäftigten sich hauptsächlich mit innerer Medizin und verwendeten verschiedene Heilpflanzen, Kräuter und Medikamente, die nach ihren eigenen Vorschriften hergestellt wurden. Bei der Diagnose und Behandlung konnten sie das Wissen nicht nur aus der persönlichen Erfahrung und der mündlichen Vermittlung anderer Ärzte aus der Gemeinschaft, sondern auch aus dem Bereich der Naturwissenschaften anwenden. Die Pflegemütter und Betreuerinnen bildeten eine besondere Gruppe in der neo-baptistischen Gemeinde und wurden von Adelsfamilien gefragt. Die meisten dieser Betreuerinnen kamen aus Sobotište und Veľké Leváre.