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Sobotište Handwerk

Färber  –„barveníci“

Alojz Richter, der Gründer des Blaudrucks in Sobotište, wurde im Jahr 1792 in Sachsen geboren und erhielt in Wien eine Lehrbescheinigung. Sie zogen zusammen mit seiner Frau nach Sobotište und gründeten im Jahr 1825 eine Blaudruckwerkstatt. Fünf Generationen der Familie Richter haben sich mit dem Handwerk beschäftigt. Der letzte Blaudruck-Meister in Sobotište war Leopold Richter. Die Blaudruck-Produkte wurden auch auf den Jahrmärkten in der weiteren Umgebung und in den Textilgeschäften in Senica, Myjava und Holíč gut verkauft. Die gemusterte Leinwand wurde hauptsächlich zur Herstellung von Kleidung, Leinen und Tischdecken verwendet. Die Werkstatt beendete gezwungen im Jahr 1952 ihren Betrieb.

Messerschmiede – „nožíri“

Die Herstellung und Reparatur von Messern, Scheren und verschiedenen Küchenutensilien hat in Sobotište eine lange Tradition. Bei ihrer Arbeit verwendeten die Meister hochwertigen Stahl aus militärischen Materialien wie Bajonetten und Säbeln.

Seilmacher – „štrankári“

Der Herstellung von Seilen widmete sich die Familie Albrecht, die in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts in Sobotište mit der Herstellung von Seilen begann. Rudolf Albrecht, im Jahr 1870 in Budapest geboren, kam als 15-Jähriger nach Sobotište. Er lernte sich zum Seilmacher bei seinem Onkel (auch Albrecht). Das Handwerk wurde von seinem Sohn Rudolf Albrecht Jr. übernommen, der bis zur Verstaatlichung weiter die Seile herstellte. Danach herstellte er mehrere Jahre lang Seile für die lokale Agrargenossenschaft.
Die Seile wurden hauptsächlich als Halfter und Leinen zum Binden von Vieh, zum Binden von Ballen, Stroh, Getreide und zu verschiedenen anderen Zwecken verwendet.

Stellmacher – „kouári“

Sie beschäftigten sich hauptsächlich mit der Herstellung von Holzrädern, der Herstellung von Wagen, Schlitten, Kutschen und verschiedenen Holzwerkzeugen. In der Landsmann-Kurie in Sobotište gab es im ersten Viertel des 20sten Jahrhunderts eine Stellmacherwerkstatt mit den Wohnungen der Brüder Baumgartner. Nach dem Tod von einem der Brüder widmete sich Cyril Baumgartner dem Handwerk weiter.

Schuhmacher – „šustri“(Schuhster)

Von den vielen Schuhmachern war Jozef Pullmann einer der bekanntesten in der ersten Hälfte des 20sten Jahrhunderts. Seine Lehrbescheinigung befindet sich im Samuel Jurkovič Agrargenossenschaftsmuseum in Sobotište, und wurde am 8. Februar 1915 vom Wiener Schuhverband herausgegeben. Jozef Pullmann war auch der letzte Vorsitzende „forštand“ der Verwaltungsgesellschaft „Novodvoranská spoločnosť“. Ein weiterer bekannter Schuhmacher in der Zwischenkriegszeit war Karol Zelenka, der zusammen mit Jozef Pullman bei einem Meister in Wien lernte. Er war bekannt für die Herstellung hochwertiger Herren- und Damenschuhe, Stiefel und Schnürschuhe.

Hutmacher – „širačníci“

Die Familie Weny wurde in Sobotište seit vielen Jahren als „širačníci“ (Hutmacher) bezeichnet. Der letzte ausgebildete Hutmacher war Ignác Wény, der seine Werkstatt bis zur Verstaatlichung im Jahr 1950 betrieb. Die Werkstatt befand sich in seinem Haus. In der Zwischenkriegszeit gab es hier auch ein Geschäft mit Hüten, Mützen und Kaschmirschals für Frauen. Der Hutmacher war auch Ignác Wénys Großvater, der sich auf schwarze Herrenhüte spezialisiert hatte.

Tischler

In Sobotište gab es mehrere Tischlerwerkstätten. In der ersten Hälfte des 20sten Jahrhunderts gehörten Juraj Zelenka und Jozef „Pepi“ Čederle zu den bekanntesten Tischlern. Juraj Zelenka, geboren im Jahr 1896, war bekannt für die präzise Herstellung von Holzteilen von Häusern, besonders Fenstern, Türen, Treppen, Geländern und Fußböden. Er war ein gefragter Meister der speziellen Holzmöbel und Möbelbestellungen aus der breiten Umgebung. Jozef „Pepi“ Čederle war ein Meister in Herstellung von Möbeln und Intarsien. Seine Werkstatt befand sich am Ende der ehemaligen Uhorská-Straße.

Müller

Die Habaner in Sobotište besaßen drei Mühlen – die erste befand sich direkt im Habaner-Hof (die sog. Obere Mühle), dann die Mühlen in Dolina und Trávniky. Die Müller verarbeiteten das Getreide zu Mehl und anderen Produkten (z. B. Grütze, Schrott).